Kaum hat für unsere Erstklässler der Unterricht an der Naturpark-Grundschule Dobel begonnen, stand schon das erste Modul im Themenfeld Ernährung auf dem Lehrplan. Hierzu fanden für die Schüler zwei spannende und lehrreiche Aktivitäten zum Thema „Vom Apfel zum Apfelsaft“ statt. Die Schüler hatten die Gelegenheit, nicht nur theoretisches Wissen über die Streuobstwiese als wertvolles Biotop und die Verarbeitung von Äpfeln zu erlangen, sondern auch praktisch aktiv zu werden.
Welcher Apfel schmeckt am besten?
Zu Beginn des ersten Modulteils haben wir uns im Klassenzimmer versammelt, wo die Schüler zusammen mit Streuobstpädagogin Martina Domig die verschiedenen Merkmale einer Streuobstwiese im Vergleich zu einer Monokultur erarbeiteten. Dazu zählten unter anderem die vielfältigen Obstsorten, die hohe Biodiversität und der Lebensraum für seltene Arten.
Doch es gab auch etwas zu essen. Wir hatten die Möglichkeit verschiedene Apfelsorten zu probieren und mehr über die unterschiedlichen Geschmäcker der heimischen Äpfel zu erfahren. Es gab: süß-säuerlich, mehlig, intensiv süß, sehr saftig oder richtig sauer. Wir durften unseren Favoriten benennen und an der Tafel wurde eine Strichliste geführt. So erfuhren wir schnell, welcher Apfel aus der Blindverkostung uns am besten schmeckte.
Wie wird aus einem Apfel eigentlich Apfelsaft?
Für den zweiten Modulteil brachten einige Schüler eine kleine Menge Äpfel aus dem heimischen Garten mit, die wir im zweiten Modulteil für die Saftproduktion mit Frau Domig verwendeten. Im Schulhof wuschen wir die Äpfel gründlich und schnitten diese in kleine Stücke. Für die Erstklässler teilweise eine große Herausforderung mit den scharfen Messern zu hantieren. Anschließend verwendeten wir einen kleinen Häcksler mit einer Handkurbel, um die Apfelstücke weiter zu zerkleinern. Nachdem der Bottich mit den frischen Apfelstücken voll war, setzen wir die Saftpresse auf, um den Saft aus den Äpfeln zu gewinnen. Mit einem Pumphebel drückten wir die Deckelplatte immer tiefer in den Bottich mit den Apfelstücken. Es war faszinierend zu sehen, wie aus dem Bottich der goldene Saft floss. Teilweise mussten wir sogar zu zweit oder dritt am Hebel ziehen. In einem waren wir uns alle einig: Apfelsaft herzustellen ist ganz schön anstrengend.
Nachdem wir dem Saft gepresst hatten, füllten wir ihn in einen Kanister ab. Schließlich wollten wir alle Äpfel zu Apfelsaft verarbeiten und starteten eine zweite Runde des Schneidens und Pressens.
Am Ende versammelten wir uns im Kreis im Schulhof mit unseren Trinkbechern, um den frisch gepressten Apfelsaft zu probieren. Der Geschmack war einfach köstlich und alle waren begeistert vom Ergebnis unserer Arbeit. Und da wir so fleißig waren, konnten die Schüler ihre Trinkflaschen auffüllen und den selbst hergestellten Apfelsaft mit nach Hause nehmen.
Dieses neue Modul, das vom Naturpark Schwarzwald Mitte / Nord e.V. und der Gemeinde gefördert wird, war nicht nur lehrreich, sondern hat auch viel Spaß gemacht. Wir haben viel über die Herkunft unserer Äpfel gelernt und die Bedeutung von regionalen Produkten erkannt. Es war ein großartiges Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen werden!