Sägen, spalten und schnitzen im Grünholzmobil

Schon von weitem sichtbar stand das Werkstattzelt des Grünholzmobils am Mittwoch vor Christi Himmelfahrt auf der Wiese vor dem Kurhaus. Holzwerker Michael „Michel“ Heuberger und seine Hospitantin Helga (Grundschullehrerin in Berlin) begrüßten bei kühlen Mai-Wetter die Schüler und Schülerinnen der Klasse 3 im Zuge des Naturpark-Grundschul-Moduls „Wald – Bearbeitung von Holz“. 

Nach einer Sicherheitseinweisung mussten die Schüler zunächst die drei Arbeitstechniken der Holzbearbeitung sägen, spalten und schnitzen üben. Dabei entstanden aus dem bereitgestellten Grünholz wie Birke, Buche, Hasel, Weide, Erle, Holunder oder Ahorn kleine Kunstwerke. „Gib mir mal den Nutella-Stock“, verlangte eine Schülerin von Michel. Gemeint war damit ein Ast eines Haselnuss-Strauches. Beachtenswert, mit welchen Eselsbrücken die Drittklässler sich die unterschiedlichen Holzarten doch merken.

Hochkonzentriert wurde auf den handgezimmerten Schnitzbänken an den Übungsstücken und später an den eigenen Projekten gearbeitet. Das frische Holz – daher kommt der Name Grünholz – wurde mit Klüpfel und Spaltklinge, Zieh-, Schäl- oder Schnitzmesser bearbeitet. Die Werkzeuge fanden vor allem bei den Jungs gefallen: „Das ist der Hammer, dieses Ding.“ „Nein, das ist eine Spaltklinge“. „Sag ich doch, das ist der Hammer diese Spaltklinge!“, war nur ein Beispiel für eine Fachsimpelei unter „Profis“.

So entstanden Zauberstäbe, Schwerter, Wanderstöcke, Becher für Stifte und Holzblumen. Wo gehobelt wird, da fallen sprichwörtlich die Späne. Und schon bald war die Wiese vor dem Kurhaus mit Holzspänen übersät. Leider fiel nicht nur das Holz den Messern zum Opfern, sondern verletzte sich auch Lea mit dem Schälmesser am Handballen. Sie war sehr tapfer, als später im Krankenhaus die Wunde mit 4 Stichen genäht wurde.

Der Schulvormittag des Schulentwicklungsprogramms, das finanziell von der Gemeinde Dobel und dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord e.V. mit Mitteln aus der Lotterie Glücksspirale gefördert wird, verging wie im Fluge. Bei der Abschlussrunde wurden viele einzigartige und äußerst kreative Gegenstände präsentiert. Die Drittklässler zeigten ihre Kunstwerke und erklärten dabei, was besonders herausfordernd war oder leichtgefallen ist. Den Schülern hat die Bearbeitung des Holzes „supergut gefallen“. Keiner wollte ein Ende finden und seine Projekte unbedingt weiter voranbringen. Sichtlich stolz verließen die Kinder zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Frau Obert erst nach Schulschluss das Werkstattzelt und kehrten zur Schule zurück.