Die Alb als Lebensraum erforscht 

Die Klassen 4 der Naturpark-Grundschule Dobel hatten sich in den letzten Wochen im Sachkunde-Unterricht zusammen mit ihrer Klassenlehrerin bzw. Sachkundelehrerin Frau Langfeld intensiv mit dem Wasserkreislauf der Erde und besonders mit Bächen und Flüssen als Lebensadern unserer Landschaft beschäftigt. In den Modul-Lerngängen der Klasse 4a und 4b nach Bad Herrenalb stand die Untersuchung dieses besonderen Lebensraums und deren zahlreichen Kleinstlebewesen auf dem Programm der Entdeckerwesten-Tour.

Jeweils nach einer kurzen Busfahrt nach Bad Herrenhalb trafen sich die Schüler begleitet von ihren Klassenlehrerinnen Frau Obert und Frau Langfeld bei strahlend blauen Himmel im Kurpark mit Naturerlebnis-Pädagogin und Schwarzwald-Guide Regine Schirmer als außerschulischem Partner. Als Einführung veranschaulichte sie die Verteilung des weltweiten Wasservorkommen: wenn das gesamte Salzwasser einen 10-Liter-Eimer füllt, dann passt der nutzbare Anteil an Süßwasser gerade einmal in einen Teelöffel. Umso wichtiger ist der ressourcenschonende und bedachte Umgang mit diesem kostbaren Gut. Und damit auch verbunden dem Gewässerschutz, da dieser Lebensraum für viele Tiere bietet.

Gut ausgestattet mit den Entdeckerwesten und sichtlich aufgeregt legten die Jungforscher mit Becherlupe, Auffangwanne und Sieb los, um die Kleinstlebewesen der Alb aufzuspüren. Schnell wateten die Schüler in Gummistiefeln durch die knöcheltiefe Alb. Die ganz Mutigen und Unerschrockenen sogar barfuß. Immer wieder wurden unzählige Steine im Bachlauf umgedreht, da sich die Tiere dort besonders gerne vor Fressfeinden verstecken und diese auch als Schutz nutzen, um nicht vom Wasser abgetrieben zu werden. Schon bald waren die Auffangwannen der Gruppen gut gefüllt. Das kühle Wasser der Alb störte die Schüler in ihrem Entdeckerdrang nicht und so wurden emsig Tiere gesammelt, sorgsam und intensiv erforscht. Alsbald wurden die Köpfe zusammengesteckt. „Was hast Du denn da gefangen?“ befragten sie sich gegenseitig. Nach intensiver Begutachtung durch die Becherlupe und Zeichnung der besonderen Merkmale eines gefangenen Exemplars ermittelte jeder Schüler den Namen „seines“ Tieres. Dabei halfen Bestimmer-Karten zur Identifizierung. So fanden sich zahlreiche Stein- und Eintagsfliegen-Larven aber auch Bachflohkrebse. Sogar ein „Mini-Skorpion“ wurde entdeckt. Bei einigen Schülern sorgten die ungewöhnlichen Fortbewegungsarten der Tiere aus Rudern, Schlängeln oder Zucken für Erheiterung. Anschließend wurde die Anzahl aller gefundenen Tiere ermittelt und wieder in die Alb eingesetzt. Durch die Sichtung konnte die Wasserqualität des Oberlaufs der Alb bestimmt werden. Das Resultat: besonders gut und sauber. 

Einige Kinder hatten zum Abschluss des Lerngangs sogar noch die Möglichkeit „ihr“ Tier aus Lehm nachzuformen und die wesentlichen Merkmale dieser Tiere mit Naturmaterialien nachzubilden.

Für alle war der vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord geförderte Lerngang wieder einmal ein besonderes Erlebnis und eine Bereicherung zum Unterricht im Klassenzimmer. Den Lehrern hat der Schulvormittag in Bad Herrenalb aufgezeigt, wie begeistert die Kinder bei der Sache sind und wie sehr sie die Zeit draußen in der Natur genießen. Besonders stolz waren die Kinder darauf, „dass keiner in die Alb gefallen ist“ und alle trocken wieder in der Schule auf dem Dobel angekommen sind.