Viertklässler besuchen Alternativen Wolf- und Bärenpark 

 Im Zuge des Moduls „Wildtiere: Wolf, Bär und Luchs – Lebensweisen kennen lernen“ hatten sich die Viertklässler der Naturpark-Grundschule Dobel intensiv im Sachkundeunterricht auf das Thema vorbereitet und freuten sich nun sehr auf den Besuch im Park, um die Tiere selbst erleben zu können. Die Schüler erwartete nicht der klassische Tierpark, sondern der Alternative Wolf- und Bärenpark im Schwarzwald, welcher sich besonders um Bären, Wölfe und Luchse kümmert. Der Park wird von der Stiftung für Bären betrieben. 

Die geretteten Parkbewohner haben Schlimmes erlebt: Zirkus, kleine enge Käfige, Missbrauch durch Tourismus oder illegalen Handel, dunkle Kellerverliese. Die meisten Tiere wurden misshandelt oder unter elendigen Bedingungen gehalten und kamen teilweise aus großer Not, zum Teil durch spektakuläre Rettungsaktionen in den Park. Auf ca. 10 Hektar Fläche wird den Bären, Wölfen und Luchsen ein naturnahes, tier- und verhaltensgerechtes zuhause geboten. Insgesamt leben derzeit 7 Bären, 4 Wölfe und 3 Luchse im Park. In den Freianlagen können sie Instinkte und natürliche Verhaltensweisen (neu) entdecken, gemeinsam das Gelände erkunden, raufen und spielen, sich verstecken, Höhlen graben, baden oder sich zur Winterruhe zurückziehen. Hier können die Tiere erleben, was es (beinahe) heißt Wildtier zu sein und die Viertklässler durften die Parkbewohner dabei beobachten! „Warum leben die Tiere jetzt hier im Park?“ fragte ein Schüler. Parkleiterin Teresa Carl erklärte, dass viele Tiere in der Vergangenheit zu viel Kontakt zu Menschen hatten und so eine Auswilderung nicht möglich sei, da es die Tiere immer wieder zu den Menschen ziehen würde. Zudem berichtete sie den Kindern viel Wissenswertes rund um Wolf, Bär und Luchs, so dass die Schüler gar nicht mehr aus dem Staunen herauskamen. 

Der Weg durch das Freigelände war sehr spannend. Dickicht, Freiflächen und kleine Wäldchen wechselten sich entlang des Bachlaufs in den Anlagen ab. Der Wanderweg in der Höhe führte die Schüler in guter Aussichtslage rund um das Gelände. „Dort im Gebüsch raschelt was!“ „Da! Hinter der Hecke liegt der Wolf in der Sonne und schläft.“ Genau beobachten, sich Zeit nehmen, stillstehen und lauschen: so erlebten die Viertklässler die Tiere im Alternativen Wolf- und Bärenpark. Begleitet wurden sie dabei von den Wildtier-Rangern, die sich täglich um die Tiere im Park kümmern. Während des Besuchs im Grünen Klassenzimmer berichtete die Parkleiterin Teresa Carl und ihre Mitarbeiterinnen von den bisherigen Lebensbedingungen im Vergleich zu ihrem „neuen“ Leben im Park. „Wie werden die Tiere hier gefüttert?“ war die Frage. „Die Tiere fressen Knospen und Beeren von den Bäumen und Büschen in den Anlagen. Oder sie finden Insekten und Regenwürmer als besonderen Leckerbissen. Irgendwann werfen wir auch Obst und Gemüse über den Zaun. Aber niemals zur gleichen Zeit oder an der gleichen Stelle. Und auch nur in kleinen Mengen. Wir wollen, dass die Tiere ihr Futter mit der Nase finden. Das beschäftigt nicht nur die Tiere, sondern sorgt auch dafür, dass sie weniger auf den Menschen geprägt sind.“ Alle Bären zeigten sich den staunenden Schülern. Einige Tiere blieben an diesem hochsommerlichen Tag jedoch lieber im Schatten und ließen sich nur aus der Ferne beobachten. 

Nach dem Besuch des Grünen Klassenzimmers stärkten sich die Schüler bei leckeren Bratwurstbrötchen (auch vegan) vom Blockhaus-Bistro. Bevor es auf die Rückfahrt mit dem Bus nach Dobel ging, tobten sich die Viertklässler noch auf dem Naturspielplatz des Parks aus. Am späten Nachmittag waren die Schüler wieder an der Schule und begeistert vom außerschulischen Modulteil. Ein großartiges Erlebnis für alle! Die Schüler waren sich einig, dass sie den Park bald mit ihren Eltern besuchen wollen.