Der Wald und seine Tiere im Winter – Jahreszeitliche Lerngänge der Zweitklässler der Naturpark-Grundschule Dobel in den Wald

Die Temperatur lag um den Gefrierpunkt, der Schnee knisterte bei jedem Schritt unter den Schuhen und gefrorener Regen ließ die Äste tief hängen. Es ist Winter auf dem Dobel. Abgeschreckt hat es die Schüler der Klassen 2a und 2b zusammen mit ihren Klassenlehrerinnen Frau Scheeder und Frau Schirmer nicht, getrennt voneinander fast den ganzen Schulvormittag im Freien zu verbringen. Schließlich stand das Modul „Jahreszeitliche Lerngänge – Winter“ auf dem Stundenplan. Zusammen mit Waldpädagogin Regine Schirmer erforschten die Schüler, welche Überlebensstrategien die Tiere des Waldes nun anwenden, um über den Winter zu kommen. Manche ziehen in den Süden, andere halten Winterruhe oder Winterschlaf, wieder andere fallen in Winterstarre. Im Dobler Wald hat die Waldpädagogin Holztieraufsteller der unterschiedlichsten Tiere versteckt. Da mussten die Schüler ganz genau beobachten, hinter welchem Strauch oder Baum sich eines befand. Anschließend haben die Zweitklässler treffsicher Waldkauz, Grünspecht, Fledermaus, Marder, Eichhörnchen, Igel, Dachs, Reh, Wildschwein, Fuchs und Kröte den Überlebensstrategien zugeordnet.

Im zweiten Modulteil „Winter“ des vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord e.V. und der Gemeinde Dobel geförderten Programms der Naturpark-Grundschule Dobel wurde aufgegriffen, wie sich die Tiere auf den Winter vorbereiteten (als Wiederholung aus dem Modulteil „Herbst“ – wir berichteten). Und so fragte auch Frau Regine Schirmer, wie sich die Schüler auf den Schultag draußen vorbereitet hätten. „Thermokleidung natürlich.“, „Ich habe ganz viel angezogen.“ oder „Ich habe mir Winterspeck angefuttert.“ waren da die Antworten der Schüler. „Die Tiere haben sich auch vorbereitet und ihr Winterfell an“. Und wie sich ein Winterfell im Vergleich zum Sommerfell anfühlt, das konnten die Zweitklässler direkt am Beispiel eines Rehfells fühlen und vergleichen. Diese unterscheiden sich nicht nur in der Länge der Haare, sondern auch in der Farbe deutlich.

Bei einem der drei Bewegungsspiele zwischendurch, entdeckten einige sogar frische Wildschweinspuren im Schnee. Schnell war die gesamte Klasse 2a auf Fährtensuche und erforschte, wo das Wildschwein im Dobler Wald überall nach Nüssen im Boden gewühlt hat. 

Geschicklichkeit war ebenso gefragt, als die Schüler in Kleingruppen einen kleinen Unterschlupf bauen sollten. Die Herausforderung dabei: ein Becher mit heißem Wasser sollte möglichst gut geschützt sein – wie ein kleines Nagetier in seinem Kobel. Fast 30 Minuten später wurden die Temperaturen des Wassers in den Bechern verglichen. Der Referenzbecher im Freien kühlte dabei um 10 Grad mehr ab. Um dies herauszufinden, wurde fleißig im Hunderterraum gerechnet und so fand gleich auch noch der Matheunterricht – also fächerübergreifend zur Sachkunde – im Wald statt. Die Kinder waren sichtlich stolz auf ihre Bauleistung und Rechenkünste.

Im dritten Teil des Moduls geht es im Frühling wieder in den Wald. Dann schauen die Zweitklässler, ob schon alle Tiere wieder aus dem Winterquartier zurück oder aus dem Winterschlaf erwacht sind. Und, ob es vielleicht auch schon den ersten Nachwuchs im Wald gibt. Wir freuen uns darauf!