Wenn die Temperaturen wärmer werden und der Frühling Einzug hält, ist in der Vogelwelt besonders viel los. Die ersten Zugvögel kehren aus ihren Überwinterungsgebieten zurück. Besonders im Frühjahr können Frühaufsteher am Morgen ein wahres Vogelstimmenkonzert erleben. Jeden Morgen setzen die einzelnen Arten in der gleichen Reihenfolge in das morgendliche Vogelkonzert ein. So lauschten auch die Schüler der Klassen 2 dem Gesang der Vögel. Zwischen dem Gezwitscher war kaum eine Pause. Damit die Schüler in Paare eingeteilt werden konnten, wurden Vogelkarten ausgeteilt. Darauf war der spezifische Gesang der Vögel aufgelistet, welchen die Kinder sogleich ausprobierten. Um zueinander zu finden und „Vogelhochzeit“ abhalten zu können, mussten sich die Paare anhand ihres Gesangs erkennen und zueinander finden. Und das mit verbundenen Augen. Da war genaues Zuhören angesagt.
Jeder Vogelpaar sollte anschließend ein Nest bauen. Dabei galten folgende Voraussetzungen: das Netz muss deutlich erkennbar sein und sich auf dem Boden befinden, ein Vogel muss mindestens hineinpassen und es soll weich und gemütlich sein. Schließlich verbringt ein brütender Vogel lange Zeit im Nest. Und so bauten die Schüler fleißig an ihren Nestern und nutzen Materialien, die sie im Wald fanden. Da wurden Äste herbeigeschafft, Moos im Nest ausgelegt und Blätter als Polstermaterial eingesetzt.
Weil der Kuckuck sehr spät aus dem Winterquartier zurückkehrt, hat dieser keine Zeit ein eigenes Nest zu bauen und legt dafür sein Ei in ein unbewachtes Nest anderer Vögel. Da es aber bei uns immer früher Frühling wird, kehrt der Kuckuck oft zu spät aus seinem Winterquartier im fernen Afrika zurück und die heimischen Vogelarten sind schon beim Brüten. Ein echtes Problem für den Kuckuck. Dies wurde spielerisch umgesetzt, in dem Vogelpaare mit lautem „Kuwitt, kuwitt“, „Tirülü, Tirülü“ oder „Rätsch, Rätsch“ ihr Nest verteidigten, als der „Kuckuck“ (Projektleitung D. Straub) durch den Wald flog und versuchte, ein Ei in das Nest der Vogelpaare zu legen. Gleichzeitig kam hinzu, dass neben dem Kuckuck auch noch ein „Marder“ in Form des Klassenlehrers durch den Wald schlich, um seinen Hunger mit einem leckeren Ei zu stillen. Und dies alles, während die Vogelpaare abwechselnd an einem weiter entfernten Platz auf Nahrungssuche gehen mussten. Die Nester wurden lautstark und mit wildem Flügelschlag bewacht, so dass es den beiden Eindringlingen kaum gelang, Beute zu machen oder den Vogeleltern ein Ei unterzuschieben. So ein Vogelleben entpuppte sich als ziemlich anstrengend.
Zum Abschluss „malten“ die Schüler ein „Wald-Mandala“ mit dem Thema Vogelnest. Hier entstanden viele unterschiedliche, teilweise sehr detailreiche Varianten.
Wieder viel zu schnell verging die Modulexkursion im Rahmen des Schulentwicklungsprogramms „Naturpark-Schule“, welches vom Naturpark Schwarzwald Mitte Nord e.V. und der Gemeinde Dobel finanziell gefördert wird. Für dieses Schuljahr steht noch ein weiteres Modul auf dem Lehrplan: Vom Schaf zur Wolle.