Im Zuge des Moduls „Wildtiere: Wolf, Bär und Luchs – Lebensweisen kennen lernen“ hatten sich die Dritt- und Viertklässler der Naturpark-Grundschule Dobel intensiv im Sachkundeunterricht auf das Thema vorbereitet und freuten sich nun auf dem Besuch im Alternativen Wolf- und Bärenpark im Schwarzwald. Dieses Jahr ausnahmsweise für beide Klassenstufen. Der Park kümmert sich besonders um Bären, Wölfe und Luchse, die aus tierunwürdigen Verhältnissen gerettet wurden. Der Park wird von der Stiftung für Bären betrieben.
Die geretteten Parkbewohner haben Schlimmes erlebt: Zirkusleben, kleine enge Käfige, Gehege ohne Unterschlupf und auf dem blanken Beton, Missbrauch durch Tourismus oder illegalen Handel, dunkle Kellerverliese. Die meisten Tiere wurden misshandelt oder unter elendigen Bedingungen gehalten und kamen teilweise aus großer Not, zum Teil durch spektakuläre Rettungsaktionen in den Park. Auf ca. 10 Hektar Fläche wird den Bären, Wölfen und Luchsen ein naturnahes, tier- und verhaltensgerechtes zuhause geboten. Da die Anfrage nach Plätzen immer größer wird, erweitert der Park aktuell seine Fläche. Und die Bagger der Baustelle hatten es vor allem den Jungs sehr angetan. Insgesamt leben derzeit 9 Bären, 5 Wölfe und 3 Luchse im Park. In den Freianlagen können die Tiere in einer natürlichen Umgebung leben. Der Wanderweg in der Höhe führte die Schüler in guter Aussichtslage rund um das Gelände. Die Schüler entdeckten alle Tiere und konnten diese lange Zeit beobachten und der Verhaltensweisen über eine Beobachtungskarte notieren. Auch das Wetter hatte in Einsehen mit den Schülern: die Sonne schien und der Himmel war nur leicht bewölkt. Das sah bei der Busabfahrt bei Dauerregen auf dem Dobel noch ganz anders aus.
In zwei Gruppen wurden die Schüler beim Besuch des Grünen Klassenzimmers durch den Park geführt. Die Wildtier-Ranger vermittelten dabei viel Wissenswertes rund um Wolf, Bär und Luchs. Und die Schüler stellten viele Fragen. „Wie werden die Tiere hier gefüttert?“ war eine der ersten Frage. „Die Tiere fressen Knospen und Beeren von den Bäumen und Büschen in den Anlagen. Oder sie finden Insekten und Regenwürmer als besonderen Leckerbissen. Irgendwann werfen wir auch Obst und Gemüse über den Zaun. Aber niemals zur gleichen Zeit oder an der gleichen Stelle. Und auch nur in kleinen Mengen. Wir wollen, dass die Tiere ihr Futter mit der Nase finden. Das beschäftigt nicht nur die Tiere, sondern sorgt auch dafür, dass sie weniger auf den Menschen geprägt sind. Einzig allein die Medikamentengabe für Franca – ein Honigbrötchen mit einer Schmerztablette – wird gezielt gefüttert.“ „Wo ist Arthos?“ fragte eine Schülerin interessiert, „dem haben unsere Schulkameraden im letzten Jahr das Leben gerettet.“ Ein Lächeln huschte über das Gesicht der Parkleiterin: „Oh ja, das waren die Viertklässler im letzten Jahr. Die haben richtig gut beobachtet und Arthos vor einer schlimmen Verletzung bewahrt. Schau mal, da drüber ist er. Zusammen mit seinem Bruder Arian.“
Nach dem Besuch des Grünen Klassenzimmers stärkten sich die Schüler beim gemeinsamen Mittagessen vom Blockhaus-Bistro. Bevor es auf die Rückfahrt mit dem Bus nach Dobel ging, tobten sich die Schüler noch auf dem Naturspielplatz des Parks aus. Kurz vor Abfahrt begann es leicht zu nieseln – so fiel der Abschied vom Park leicht. Am späten Nachmittag waren die Schüler wieder an der Schule und begeistert vom außerschulischen Modulteil, der vom Naturpark Schwarzwald Mitte / Nord e.V. und der Gemeinde Dobel gefördert wird.