Klasse 1 als Tausendfüßler unterwegs

Wie viele Beine hat denn eigentlich ein Tausendfüßler? Im Fall der Klassen 1a und 1b jede Menge. Zumindest dann, wenn sich die Schülerinnen und Schüler blind in einer Reihe hinter Ihrer jeweiligen Lehrerin Frau Schirmer oder Frau Scheeder aufstellen und durch den Dobler Kurpark laufen. Da musste ganz genau aufgepasst werden, was der Vordermann macht. Und gibt der Kopf die richtigen Kommandos, dann purzeln auch die Beine nicht durcheinander.

Wie viele Beine aber genau ein Tausendfüßler hat, das haben die Kinder durch Schwarzwald-Guide und Erlebnispädagogin Regine Schirmer in ihrem jeweiligen Exkursionsteil des Moduls „Wiese – das Leben auf der Wiese erforschen“ erfahren. Und auch, wie man die Lebewesen der Wiesen durch die Anzahl der Beine in unterschiedliche Gruppen einteilen kann. Gut ausgestattet mit den Entdeckerwesten zogen die Schülerinnen und Schüler los. Schnecken, Regenwürmer, Larven, Wanzen, Käfer, Ameisen, Spinnen, Kellerasseln und Ohrzwicker wurden gefunden, in Becherlupen gesammelt und deren Beine gezählt. Bestimmungskarten halfen darüber hinaus, die Tiere zu benennen. So entstand ein kleiner Wiesen-Zoo und die Forscher tauschten sich über ihre Funde aus. „Die Spinne war ganz schön schwer zu finden! Leider ist es aber keine Tarantel gewesen. Die hätte ich gerne gefunden, aber die lebt hier gar nicht.“ „Ameisen habe ich ganz viele gefunden. Und Kellerasseln!“ „Ich habe die Tigerschnecke gefunden. Aber die kroch ganz schnell wieder weg!“ „Zum Glück haben wir keine Zecken gefunden, die beißen nämlich.“

Die Kinder waren überrascht, wie viele unterschiedliche Tiere sie im Kurpark auf der Wiese gefunden haben. Alle stimmten Frau Schirmer zu: „Toll, dass es hier so viele verschiedene Tiere gibt.“ Neben den Lebewesen der Wiese wurden auch die Pflanzen ganz genau unter die Lupe genommen. Die unterschiedlichen Stockwerke der Wiese waren schon im Sachunterricht Thema und konnten so gezielt in der Praxis wieder aufgegriffen werden. Mit einer Eierschachtel ausgestattet, suchten die Kinder sechs verschiedene Wiesenpflanzen. „Das Wiesenschaumkraut war schwer.“ „Und der kriechende Günsel, weil der so klein ist.“ „Der Spitzwegerich ist das Wiesenpflaster. Das weiß ich von meiner Oma! Und aus dem Sachunterricht.“ „Der Löwenzahn war leicht zu finden, den haben wir mit Frau Adler schon besprochen.“ Neben den Pflanzen und Tieren fanden die Kinder leider auch einigen Müll auf der Wiese, der dann ebenfalls eingesammelt und über den Mülleimer im Kurpark entsorgt wurde. „Die Wiese ist doch der Kühlschrank der Nutztiere, da gehört kein Müll hin!“ waren sich die Schüler einig. 

Das Schulentwicklungsprogramm „Naturpark-Schule“ wird gefördert durch den Naturpark Schwarzwald Mitte / Nord mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg. Und wer in die strahlenden Gesichter der Kinder nach dem Exkursionstag geschaut hat, der weiß, dass dieses Geld „Gold wert ist“. Neben der Erinnerung bleibt den Kindern als Andenken an den besonderen Schulvormittag eine Postkarte. Auf diese klebten die Schülerinnen und Schüler der ersten Klassen verschiedene gesammelte Wiesenpflanzen.